Endlich konnte ein Container mit Hilfsgütern beladen und auf seine lange Reise nach Jordanien geschickt werden. Warum dies nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für NOIVA ein Weihnachtsgeschenk ist.
Die letzte grössere Menge Hilfsgüter konnte NOIVA vor genau zwei Jahren in den Nahen Osten befördern: Damals reisten rund 150 Schweizerinnen und Schweizer nach Jordanien, um über Weihnachten und Neujahr die Flüchtlinge im Grenzgebiet zu Syrien zu unterstützen. Aufgrund der grossen Zahl an Passagieren lohnte es sich, ein Flugzeug zu chartern und den gesamten Frachtraum mit Kartonschachteln voller Kleider, Lebensmittel, Hygieneartikel, Spielsachen, Decken, Werkzeug, Brillen, Medikamente, Verbandsmaterial und anderem zu füllen – viele Tonnen Hilfsgüter, die in den darauffolgenden Wochen und Monaten vor Ort verteilt wurden.
Engpass «Transport»
Seither gelangte dringend benötigter Nachschub nur noch nach und nach, kistenweise, zu NOIVA Jordanien: Dank der Sonderabmachung mit einer Fluggesellschaft darf jeder freiwillige Helfer, der mit uns nach Jordanien fliegt, kostenlos jeweils zwei grosse Kartonschachteln mit Hilfsgütern mitführen. So war es möglich, unser Team vor Ort mit den nötigsten Hilfsmitteln zu versorgen, doch die meisten Sachspenden mussten im NOIVA-Lager in der Schweiz bleiben und warten. Längst war genug gesammelt, um damit einen Container zu füllen, doch es fehlte das Geld für den teuren Transport per Schiff. Und hier kommt nun das kleine Weihnachtswunder ins Spiel: Durch eine zweckgebundene Spende anfangs der Adventszeit gelang es unverhofft, den Transport zu finanzieren. Sofort wurde alles in die Wege geleitet, um den Container noch vor Weihnachten auf die Reise zu schicken.
6800 Kilometer auf dem Seeweg
Am 19. Dezember nun halfen vier Spieler von Pfadi Winterthur und sieben Freiwillige von NOIVA, die rund 1200 Kartonschachteln – ca. 7,5 Tonnen bzw. 65 Kubikmeter Material – im Container zu verfrachten. Inzwischen befindet sich dieser bereits irgendwo zwischen Winterthur und Rotterdam; da der Rhein zurzeit extrem wenig Wasser führt, muss der Container abwechslungsweise zu Wasser und Land dorthin überführt werden. Anfangs Januar wird der Container eingeschifft, legt danach rund 6800 Kilometer auf See zurück und sollte um den 20. Januar herum Akaba am Roten Meer erreichen, wo er verzollt und, wieder auf Rädern, nordwärts bis nach Amman gebracht wird. Von dort bringen unsere Mitarbeitenden die Hilfsgüter direkt zu den Flüchtlingen nach Hause bzw. in die Camps.
Grosses Engagement in der Schweiz
An dieser Stelle ein herzliches DANKESCHÖN: den Organisatoren, den Ladehelfern, den grosszügigen Spendern, die den Transport ermöglichten – und nicht zuletzt den vielen Freiwilligen, die in den letzten zwei Jahren immer wieder fleissig sammelten, sortierten und verpackten! Ihr habt viele Stunden investiert, und ohne euren selbstlosen Einsatz wäre all das niemals möglich gewesen!
Übrigens haben wir den Ladevorgang gefilmt und auf Facebook geteilt; zudem berichtete Tele Top live vor Ort.
Nachtrag vom 15. März 2017
Unser Schiffscontainer ist nach beinahe 3-monatiger Reise endlich am Ziel angekommen! Bald können die Hilfsgüter verteilt werden. An dieser Stelle möchten wir nochmals für alle Sach- und Geldspenden MERCI sagen. Ein besonderer Dank gilt jenem privaten Unterstützer, der mit einem grösseren Betrag den Transport überhaupt erst ermöglichte. Ohne die beherzten Initiativen, die wir immer wieder erleben dürfen, wäre unsere Arbeit nicht, was sie heute ist … DANKE!