Bei einem unserer Kulturevents konnte ich die Freude förmlich spüren, die einer unserer Zuschauer nach unserer Veranstaltung ausstrahlte. Als ich mit ihm ins Gespräch kam, erklärte er mir den Grund dafür:
«Ich bin so dankbar für Euer Engagement und das, was ihr für uns macht. Ich spüre Eure Liebe und dass ihr uns als Menschen wahrnehmt und nicht als eine Zahl. Solch eine tolle Kulturveranstaltung, wie ich sie heute erleben durfte, habe ich seit fast 20 Jahren nicht mehr erlebt, denn in Syrien und dem ganzen Nahen Osten ist so etwas überhaupt nicht üblich, obwohl es so wundervoll sein kann. Ich kann mich auch gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal so glücklich war. Es muss vor dem Krieg gewesen sein, also vor über vier Jahren. Meine Frau und ich, wir bekommen das Strahlen aus unseren Gesichtern kaum noch heraus. Dies liegt auch daran, dass unsere Kinder seit den Geschehnissen in Syrien und der Situation, in der wir uns hier in Jordanien befinden, nicht mehr fröhlich sein konnten. Sie saßen immer apathisch bei uns, haben sich an uns gehängt, nicht losgelassen und nicht mit anderen Kindern spielen wollen. Und jetzt? – Seht sie euch an! Sie laufen lachend, jubelnd und singend durch den Raum und können in diesen Momenten alles, was passiert ist, vergessen und einfach nur Kinder sein. Ihr macht unsere ganze Familie heute so glücklich und dafür danken wir euch von Herzen. Ich weiß, dass die Situation auch hier keineswegs einfach ist. So ist es mir als syrischem Flüchtling, in Jordanien nicht erlaubt, arbeiten zu gehen, um uns zu versorgen. Vielmehr bin ich immer auf andere Menschen und Organisationen angewiesen, die uns finanziell unterstützen und das macht mich traurig. Aber Geld ist nicht alles im Leben, genauso wichtig ist die Freude am Leben und diese habt ihr mir, meiner Frau und meinen Kindern heute zurück gebracht. Man darf die Hoffnung nicht verlieren und muss immer an das Gute glauben. Daher mache ich mir immer wieder bewusst, dass es andere Menschen gibt, denen es noch schlechter geht als uns. Ich bin mir sicher, dass das große Glück auch eines Tages uns erreichen wird und ihr habt heute den Anfang dafür gemacht. Vielen Dank!»
Diese Momente und Gespräche mit den Menschen sind sehr besonders und zeigen einem, dass es das Richtige ist, was wir machen und wir nicht aufhören dürfen, ihnen die Lebensfreude zurückzubringen, die der Krieg ihnen genommen hat.
Magdalena S., (23), Studentin