Aktuelle News zum Projekt aus 20min-Beitrag vom 7. Oktober 2019: jetzt lesen!
Schlechte Zähne sind ein Zeichen von Armut. In Jordanien können sich viele Flüchtlinge den Zahnarzt nicht leisten. Eine mobile Zahnklinik schafft Abhilfe.
Jahrelang steht auf einem ehemaligen Bauernhof im Tösstal ein unscheinbarer Container. Nur das rote Kreuz auf weissem Grund verrät, was es mal war: ein mobiles Feldspital. 2017 erwacht es endlich aus seinem Dornröschenschlaf und findet seine neue Berufung in Jordanien, wo viele Kinder und Erwachsene mit schlechten Zähnen gibt. Denn in schwierigen Lebensumständen neigt man dazu, die Zahnpflege zu vernachlässigen, oder verfügt schlicht nicht über die nötigen Mittel. Dadurch entstehen Langzeitschäden. Die oft unausgewogene Ernährung schadet den Zähnen zusätzlich.
Schweizerisch-jordanische Partnerschaft
Andreas Herzog, von Beruf Linienpilot, leitet NOIVA Health – in seiner Freizeit und normalerweise von der Schweiz aus. In den letzten Monaten verbrachte er aber auch viel Zeit in Amman, um das Projekt «mobile Zahnklinik» voranzutreiben. Tatkräftig unterstützt wird er dabei vom lokalen Hauptpartner der Zahnklinik: einem jordanischen Zahnarzt, der wertvolles Know-how, nützliche Kontakte, Infrastruktur und vieles mehr zur Verfügung stellt. Er trägt die fachliche Verantwortung und ist für das Projekt unverzichtbar.
Zahnprophylaxe wirkt
Doch natürlich warten wir nicht ab, bis es schon fast zu spät ist: Besonders bei Kindern wird Wert auf Prävention gelegt. NOIVA gibt regelmässig Zahnbürsten und Zahnpasta an Flüchtlingsfamilien ab und übt mit den Kindern auf spielerische Art die richtige Mundpflege ein. Diese ist auch in den Lerngruppen von «learn2live» immer wieder ein Thema. Es macht den Kindern grossen Spass, das Gelernte ihrem Umfeld weiterzugeben: Sie motivieren Eltern, Geschwister und Freunde, ebenfalls besser auf ihre Zähne zu achten.
Unterstützer gesucht
Die mobile Zahnklinik bietet Platz für zwei behandelnde Zahnärzte / Zahnärztinnen und eine Assistentin / einen Assistenten. Zielgruppe sind Patienten, die sich einen Zahnarztbesuch normalerweise kaum leisten können. Hier zahlen sie deutlich weniger: Der Betrieb der mobilen Zahnarztpraxis wird neben den Beiträgen der Patienten auch durch Spenden getragen. Die gesamte Infrastruktur (Lastwagen, Container, Einrichtung, medizinische Geräte usw.) beruht vollumfänglich auf Spenden. Ein herzlicher Dank geht daher an alle unsere privaten Unterstützer sowie an den Basler Implantate-Hersteller Straumann, den wir als Sponsor gewinnen konnten.
Chronologie der mobilen Zahnklinik