Rund 40 Freiwillige haben im Oktober das Guesthouse zum Bienenhaus gemacht: ein zusammengewürfeltes Team voller Tatendrang und Mitgefühl. Danke für die Hoffnung und Freude, die ihr unseren syrischen Freunden gebracht habt!
Die Einsatzteilnehmenden aus der Schweiz und aus Deutschland waren wie eine grosse Familie. Die NOIVA-Mitarbeiter vor Ort waren begeistert, wie offen und unkompliziert die Zusammenarbeit vonstatten ging. Die Helferinnen und Helfer haben das intensive Programm mit Bravour gemeistert – und es mit Humor genommen, dass in Jordanien nicht alles nach Schweizer Manier geht. ☺
Bei dem vielseitigen Programm gab es für alle einen Platz und eine Aufgabe, wo man sich einbringen konnte. Anfangs war es für einige ein Sprung ins kalte Wasser, der Mut und Selbständigkeit erforderte. Umso grösser war dann die Freude über positives Feedback. Zum Programm gehörten unter anderem:
- Hausbesuche
- Ausflüge mit Flüchtlingsfamilien
- Englischunterricht
- Tanzkurs
- Handwerker-Einsatz
- kulturelle Veranstaltungen
- Kinderprogramm
- Workshops im Flüchtlingscamp
Dazu Rahel, die gemeinsam mit ihrer Familie bereits mehrmals mit dabei war:
«Die Einsätze mit NOIVA sind jedes Mal eine prägende Erfahrung. Jeder hat die Möglichkeit, seine Fähigkeiten einzubringen und direkt für die geflüchteten Menschen einzusetzen. Bei den einzelnen Aktivitäten sind Eigenverantwortung und Initiative gefragt. Gleichzeitig kann man auf gut vorbereitetes Material zurückgreifen und erhält vom NOIVA-Team alle nötigen Instruktionen. So durfte ich zum Beispiel eine kleine Gruppe erwachsener Englisch-Lernender übernehmen und sie selbständig unterrichten. Dabei fiel mir auf, wie gerne diese Frauen und Männer lernten. Da nicht alle von ihnen lesen und schreiben konnten, wurde grösstenteils mündlich gearbeitet. Mutig wagten die Lernenden ihre ersten «Gehversuche» in der ungewohnten Sprache und übten auch zu Hause fleissig. Beim gemeinsamen Lernen entstanden immer wieder besondere zwischenmenschliche Momente, die auf beiden Seiten Spuren hinterliessen. Dankbarkeit, echtes Interesse, gemeinsames Lachen – all das verlieh den Unterrichtsstunden eine wohltuende Atmosphäre. Viele wollen jedenfalls beim nächsten Englischkurs unbedingt wieder dabei sein!
Unsere Hausbesuche waren genauso unterschiedlich wie die Familien, die wir dabei jeweils antrafen. Es gab fröhliche und ausgelassene Momente, aber auch bedrückende Situationen. Beides gehört dazu, und in beidem erlebten wir, wie unser Dasein und unsere Liebe Menschen in Not berührten: «Was, ihr kommt von so weit her – nur wegen uns?» Ein wenig Menschlichkeit kann so viel Leben und Hoffnung verbreiten!
Wir haben ein kleines Stück Zeit, Kraft und Geld verschenkt – und kehrten doch reicher zurück, als wir gekommen waren: mit Erlebnissen und Erfahrungen im Gepäck, die wir nicht missen möchten. Und auch mit der Frage im Herzen: Wie kann ich weiterhin dazu beitragen, dass die Welt ein besserer Ort wird?»