FAQ

Noiva

Häufig gestellte Fragen

NOIVA kommt vom portugiesischen Wort für «Braut». Es ist kurz, in diversen Sprachen leicht aussprechbar, durch keine andere Organisation besetzt und klanglich ansprechend. Dazu überzeugte die symbolische Bedeutung: Eine Braut verkörpert zunächst Reinheit, Schönheit, aber auch Freude und Leidenschaft. Sie berührt und zaubert unwillkürlich ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen, denen sie begegnet. Davon abgeleitet schreibt die Stiftung NOIVA sich nicht nur Transparenz und Fairness auf die Fahne; ebenso möchte sie ihren humanitären Auftrag voller Begeisterung umsetzen, so dass viele Menschen dadurch bewegt und angesteckt werden.

Einige Mitglieder des Vorstands pflegen langjährige freundschaftliche Kontakte in mehrere Länder des Nahen Ostens. Aufgrund der Krisensituation im Irak, in Syrien und den umliegenden Ländern reiste im Mai 2014 ein Pionierteam nach Jordanien, um die Möglichkeiten für ein humanitäres Engagement auszuloten. Bereits im darauffolgenden August liess sich dann ein kleines Team in der Hauptstadt nieder. Im Dezember wurde ein erster grösserer Einsatz durchgeführt, bei dem zeitgleich rund 140 Freiwillige – grösstenteils aus der Schweiz – mitwirkten. Vor Ort konnten innerhalb kürzester Zeit ausreichend einheimische Helfer gewonnen werden, die ihre Sprachkenntnisse als Dolmetscher zur Verfügung stellen. Seither wurde die Arbeit in Jordanien ausgebaut, und es finden regelmässig Einsätze statt. Innerhalb eines knappen Jahres konnten so zahlreiche Flüchtlinge, aber auch bedürftige ortsansässige Familien erreicht werden.

Die Stiftung wird durch Spenden getragen. Der administrative Aufwand beschränkt sich auf ein absolutes Minimum. Nur eine Handvoll Mitarbeitende beziehen einen Lohn: Mit einem 80%-Pensum im NOIVA-Büro werden die komplexen Kommunikations-, Koordinations- und Organisationsaufgaben bewältigt. Drei 100%-Pensen (landesübliches Gehalt) bilden die Basis für das kleine Mitarbeiterteam, das in Jordanien lebt. Alle anderen Beteiligten sind ehrenamtlich tätig, so etwa das PR-Team in der Schweiz, das für die gesamte Medien- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist, oder die zahlreichen jordanischen Helfer, die vor Ort dolmetschen. Einsatzteilnehmer tragen ihre Reise- und Aufenthaltskosten selbst. Dadurch kann ein Grossteil der Spendengelder direkt für die Flüchtlingshilfe eingesetzt werden.

Die regelmässigen Aktivitäten vor Ort umfassen vor allem vier Bereiche.

  • Bildung: Unser Team plant, implementiert und betreut die Bildungsprojekte vor Ort. Zusammen mit einer jordanischen Mitarbeiterin führen sie monatliche Weiterbildungstrainings für die Lerncoaches Spezialtage und Spezialwochen durch und entwickeln Lehrmaterial. Sie entwickeln die Gesamtstrategie des Bildungsprogrammes und den Ausbau des Projektes in andere Gebiete im Nahen Osten.
  • Peacemaker Gruppen: das Team trifft sich wöchentlich mit sogenannten Peacemakern – Syrer oder Jordanier, die Mitarbeiter in einer wachsenden Versöhnungsbewegung im Nahen Osten sein wollen. Themen wie Konfliktlösungen, Vergebung, Erziehung, Beziehungen und andere werden miteinander diskutiert und praktisch umgesetzt.
  • Musik Projekt: in Zusammenarbeit mit arabischen Musikern schreibt, produziert und
    verbreitet das Team Lieder zum Thema Hoffnung und Frieden.
  • Organisation: Neben diesen Kerntätigkeiten ist es auch Aufgabe des NOIVA-Teams, in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Büro die erweiterten Einsätze, die mehrmals
    jährlich stattfinden, zu planen und durchzuführen. Ihnen obliegt das Organisieren von Unterkünften, Transport und Verpflegung sowie das Knüpfen und Pflegen von wichtigen Kontakten, etwa zu lokalen Behörden, Leitern der Flüchtlingslager, Ärzten, jordanischen Helfern, Dolmetschern usw. Sie koordinieren die verschiedenen Aktivitäten und stellen für jeden Einsatz ein detailliertes Programm auf die Beine.

Alle Einsätze, die freiwilligen Helfern offenstehen, werden vom lokalen NOIVA-Team geleitet. Grundsätzlich ist die Teilnahme für mindestens einen Block à zwei Wochen möglich. Je nach Schwerpunkt laufen diese Einsätze sehr unterschiedlich ab.

  • Einsätze in städtischen Siedlungen: Hier sind die Möglichkeiten, Flüchtlinge zu unterstützen, fast unbegrenzt, da die offiziellen Hilfsprogramme inzwischen praktisch eingestellt wurden. Das heißt, dass viele Familien ohne Einkommen auf sich gestellt sind. Zu den regelmässigen Aktivitäten auf den Einsätzen gehören Haus­besuche und Lebens­mittel­hilfe, ambulante medizinische Versorgung, Optik und Bereit­stellung von Brillen, das Reparieren und Verbessern von Unterkünften, Frauen- und Mütterberatung sowie Kinder­programme. Damit sollen jene Bedürftigen erreicht werden, die sonst durch die Maschen fallen. Ebenso essenziell wie die materielle ist oft auch die moralische Unterstützung.
  • Einsätze in Flüchtlingslagern: In je einem Lager für syrische und irakische sowie für palästinensische Flüchtlinge hat NOIVA gute Kontakte und konnte bereits mehrere Einsätze durchführen. Das Programm reicht dabei von Kulturprogrammen (z. B. Theater spielen, Tanzen) über Sportwochen (z. B. Unihockey, Handball) und Kreativ-Workshops (z. B. Basteln, Malen) bis hin zu Computerkursen. Die Bewohner der Flüchtlingslager sind materiell einigermassen versorgt, sonst aber dankbar über jede Abwechslung. Sie geniessen die Aufmerksamkeit ungemein. Ziel von NOIVA ist, den Teilnehmenden Wertschätzung entgegenzubringen, ihr Selbstvertrauen zu stärken, sie zu ermutigen und ihre Eigeninitiative zu wecken.

Je nach Zeitpunkt der Teilnahme beinhalteten die Aktivitäten Einsätze in städtischen Siedlungsgebieten, in Flüchtlingslagern oder an mehreren Orten. Es kann jederzeit vorkommen, dass das geplante Programm kurzfristig geändert werden muss.

Für eine langfristig positive Ent­wicklung braucht es Hilfe zur Selbst­hilfe. Die Nahost­region soll – beispielsweise durch Investitionen – auch wirtschaftlich gestärkt werden, wobei es insbe­sondere um die Schaffung von zusätz­lichen Arbeits­plätzen geht. Die materielle Ent­spannung durch wirtschaft­liche Erfolge wiederum beein­flusst eine Region positiv und trägt zum friedlichen Zusammen­leben bei. So soll anstelle des politi­schen, wirtschaft­lichen und sozialen Teufels­kreises, der in den letzten Jahr­zehnten beobachtet wurde, eine Aufwärts­spirale entstehen.

NOIVA setzt sich mit allen Mitteln dafür ein, freund­schaftliche Beziehungen und Versöhnung zwischen verfeindeten Einzel­personen, Gruppen, Völkern und Nationen zu fördern. Ihr grösstes Anliegen ist Frieden für den Nahen Osten. Der Vorstand und die Mitarbeiter von NOIVA glauben an diesen Frieden. Sie sehen es als ihre Aufgabe, breite Teile der Bevölke­rung zu erreichen und in möglichst vielen Menschen die Hoffnung zu wecken, dass Frieden möglich ist. Jede Person, die diese Hoffnung im eige­nen Leben konkret umsetzt – durch Fürsorge, Versöhn­lich­keit, Vertrauen dort, wo dies nicht selbstverständlich ist –, trägt dazu bei, dass aus dem Traum Realität wird.