Vision

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Versöhnung im Nahen Osten

Unrecht kann nicht ungeschehen gemacht werden. Die Vergangenheit kann nicht mehr verändert werden. Nur nach vorne gibt es Spielraum – und die Möglichkeit, Situationen zu verändern.

Unrecht haben alle Seiten unzählige Male erfahren: Insbesondere Frauen und Kinder sind die stillen Leidenden der Misere im Nahen Osten. Länder wie Syrien, Irak und Libyen kommen einfach nicht zur Ruhe; eine Krise scheint die nächste abzulösen. Noch nie waren in dieser Region so viele Menschen auf der Flucht wie jetzt. Die Konflikte sitzen tief und schwelen selbst in scheinbar ruhigeren Zeiten unter der Oberfläche weiter – zum Beispiel in den zahlreichen Palästinensercamps, welche die Öffentlichkeit kaum mehr wahrnimmt. Bewohnt werden sie von Menschen, die einst aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Das Schlimmste in diesen ursprünglich als Provisorium errichteten Camps ist die Perspektivlosigkeit: Viele Menschen sehen schwarz, wenn sie an die Zukunft ihrer Kinder denken. Im Gegenzug wird die Daseinsberechtigung des Staates Israel wird bis heute in Frage gestellt. Terrorangriffe auf die Zivilbevölkerung lösen Angst und Schrecken aus; Alarmbereitschaft ist längst zum Normalzustand geworden.

Politische und militärische Versuche, den Frieden zu sichern, sind gescheitert. Radikale Kräfte auf beiden Seiten verunmöglichen eine Annäherung an eine konstruktive Lösung. Auf verschiedenen Seiten wird Hass genährt und bewusst an die junge Generation weitergegeben. Doch gegenseitiger Hass und festgefahrene Schuldzuweisungen bringen den Nahen Osten definitiv nicht weiter. Was dringend gebraucht wird, ist eine Perspektive – und eine tragfähige Hoffnung auf eine versöhnte Zukunft. Dazu ist ein radikales Umdenken nötig. Die gute Nachricht ist: Auf beiden Seiten finden sich Menschen, die über alle Grenzen hinweg aufrichtig Frieden und Freundschaft suchen.

«Es ist möglich, trotz allem Vertrauen zu schenken und zu gewinnen.»

Die Stiftung NOIVA hat es sich zur Aufgabe gemacht, in der Nahost-Region so mitzuwirken, dass eine gemeinsame Vision für ein friedliches Zusammenleben und für Versöhnung entstehen kann. Als Schweizer Organisation sehen wir unsere Funktion im Vermitteln und im Entwickeln einer Versöhnungsstrategie. Wir setzen uns grundsätzlich für Menschen ein, die bereit sind, ungeachtet politischer, kultureller und religiöser Grenzen eine neue Erfahrung zu machen: Es ist möglich, trotz allem Vertrauen zu schenken und zu gewinnen, Freundschaften aufzubauen, gemeinsame Projekte zu realisieren, die zu neuen Arbeitsplätzen führen, usw.

Gegenseitige Wertschätzung und Achtung bei aller Unterschiedlichkeit werden den Nahen Osten nachhaltig verändern. Entgegen der gängigen Vorstellung, dass in dieser Region «dauerhafter Friede» ein Ding der Unmöglichkeit ist, setzen wir uns mit ganzer Leidenschaft dafür ein, dass sie ein Beispiel gelebter Freundschaft und Nächstenliebe wird.